Prinzessin Mathilde malte den königlichen Alltag Um 1900

Geschichte

Vom Rittergut, über Lustschloss zur schönsten Oase Dresdens

Schloss & Park Pillnitz gelangen in kurfürstlichen Besitz 

 

1335 erstmals als Herrensitz und Rittergut erwähnt, erhält Kurfürst Johann Georg IV 1694 das Pillnitzer Anwesen im Tausch gegen Schloss und Amt Lichtenwalde. Als der Kurfürst kurz darauf stirbt, gehen Schloss & Park Pillnitz in den Besitz von dessen Bruder Friedrich August – später berühmt unter dem Namen August der Starke – über.

 

Gräfin Cosel wird Schlossherrin 

1706 überließ August der Starke seiner Mätresse Anna Constanta von Cosel das Anwesen, in dem sie von 1713 bis 1715 auch wohnte. In dieser Zeit wurden die Heckenquartiere (Charmillen) angelegt. Nachdem Cosel in Ungnade fiel, übernahm August der Starke wieder das lustvolle Leben in Pillnitz und die Schlossanlage. Neben den »üblichen« Lustbarkeiten und Festen ist Pillnitz Ort großer Hochzeiten: beispielsweise 1719 von Kurprinz Friedrich August und Maria Josepha, der Tochter Kaiser Josephs I.

Hochzeiten, Schützen- und Winzerfeste – Pillnitz im Besitz Augusts des Starken   

Der neue Kurfürst nutzte die Schlossanlage für jegliche barocken Festlichkeiten – hauptsache, die Hofgesellschaft wurde prächtig unterhalten. Spielanlagen, Schaukeln, Karussells und Rutschbahnen wurden aufgebaut und Adlige schlüpften bei Verkleidungsspielen in die Rollen von Bauern und Winzern. 

Am Lust- und Spielschloss wird rege gebaut 

1720 bis 1724 wurden Wasser- und Bergpalais sowie der Venustempel und die Schlosskirche »Zum Heiligen Geist« durch Matthäus Daniel Pöppelmann erbaut. Das Ringrenngebäude, in dem sich ein Karusellmechanismus mit hölzernen Pferden und Wagen befand, von dem aus die Damen mit Lanzen nach Ringen stachen, entstand 1725. Im selben Jahr wurde die große Freitreppe am Wasserpalais durch Zacharias Longuelune errichtet.

Von 1788 bis 1791 baute Christian Traugott Weinlig die seitlichen Residenzflügel an Wasser- und Bergpalais und der chinesischen Garten wurde angelegt. Hier entstand 1804 der chinesische Pavillon von Christian Friedrich Schuricht.

Ein Brand zerstört das Schloss – Die Sommerresidenz entsteht

Das alte Renaissanceschloss zwischen Berg- und Wasserpalais sowie der benachbarte Venustempel brannten am 01. Mai 1818 vollständig nieder. Bis 1830 wurden das Neue Palais mit Küchen- und Kapellenflügel im klassizistischen Stil erbaut. Ab sofort nutzte das sächsische Königshaus Schloss & Park Pillnitz als Sommerresidenz.

Knapp 30 Jahre später im Jahr 1859 begann der Bau des damals größten gusseisernen Gewächshauses Deutschland – das Palmenhaus. Im 19. Jahrhundert folgten noch die Wächterhäuser am Aha-Graben, die Anlage des Fliederhofes und des Koniferenhains sowie der Erweiterungsbau des Ringrenngebäudes zur Orangerie.

Herrschaftliche Sommerresidenz wird Museum  

Seit Ende des zweiten Weltkriegs dient die Schlossanlage als Museum. Erst in den 1990er Jahren begannen die umfangreichen Restaurierungsarbeiten der Flügelbauten am Wasserpalais, des Küchen- und Kapellenflügels im Neuen Palais, des Chinesischen und Englischen Pavillons, des Bergpalais, der »Alte Wache« und des Fasanenhauses. Außerdem wurde das Palmenhaus verglast. Das auf Schienen gelagerte Kamelienhaus entstand von 1992 bis 1996. 

Schloss & Park Pillnitz erstrahlen in altem Glanz   

Als Anfang des 21. Jahrhunderts viele Restaurierungsarbeiten abgeschlossen waren, richtet im August 2002 das Jahrhunderthochwasser der Elbe erhebliche Schäden an. Schließlich eröffnet im Juni 2006 das Schlossmuseum im Neuen Palais mit Königlicher Hofküche, Katholischer Kapelle und Kuppelsaal. Besucher tauchen in die Geschichte der Schlossanlage, das höfische Leben, die Mode der Chinoiserie sowie die Fest- und Spielkultur des Barocks ein. 2009 folgte die Wiedereröffnung des rekonstruierten Palmenhauses. 

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