Mit imposanten Deckenmalereien Der klassizistische Kuppelsaal

Schlossmuseum
im Neuen Palais

Ein kleines Stück königlicher Alltag: Die Dauerausstellung »Vom Spielschloss zur Sommerresidenz« umfasst Dresdens einzigen klassizistischen Kuppelbau, die rekonstruierte Königliche Hofküche sowie die Katholische Kapelle. Die Ausstellung erzählt von der Geschichte der Anlage und über das höfische Leben in Schloss & Park Pillnitz.

Kuppelsaal (Fest- und Speisesaal)

Nachdem 1818 das Renaissanceschloss durch ein Feuer zerstört wurde, entstand an dessen Stelle das Neue Palais. Oberlandbaumeister Christian Friedrich Schuricht plante ein Gebäude, das sich ideal in die Schlossanlage einfügte. Auch der 1823 geweihte Speisesaal befindet sich im neuen Palais.

Als einziger klassizistischer Kuppelbau in Dresden trägt der Kuppelsaal mit seinem breiten Zugang zum Lustgarten vor allem repräsentativen Charakter. Sechs freistehende korinthische Säulen auf jeder Seite des quadratischen Raumes tragen die kassettierte Hängekuppel mit der offenen Laterne. Carl Christian Vogel von Vogelstein bemalte die Wände mit seinen in Rom gewonnenen und vom Nazarenertum beeinflussten Ansichten. 

 

Königliche Hofküche

Im 1830 fertiggestellten Neuen Palais durfte eine Küche nicht fehlen. Die Königliche Hofküche musste täglich sowohl die Königsfamilie als auch den Hofstaat mit den Bediensteten – also mindestens 70 Personen – versorgen. Die Königliche Hofküche ist streng nach Tätigkeiten strukturiert: »Mundseite«, »Bratseite«, »Backseite«, »Spickkammer«, »Fleischgewölbe«, »Zehrgarten«, »Eisgrube« und »Küchenschreiberei«. In jedem Küchenbereich gab es einen verantwortlichen »Mundkoch«, »Backkoch« und »Bratkoch« mit weiterem Personal. Insgesamt arbeiteten 27 Angestellte in der Hofküche – alle koordiniert vom Küchenmeister und seiner Schreiberei.

Bei dem Brand des alten Renaissanceschlosses 1818 ging ein Großteil des Kücheninventars verloren, sodass die Hofküche neu eingerichtet werden musste. Als das Königshaus 1918 abdankte, wurde die Küche anderweitig genutzt. Die Raumstruktur und fast das gesamte Inventar waren 2000 zu Beginn der Rekonstruktion zerstört oder verloren gegangen. Schriftliche Quellen, Bilder und bauarchäologische Spuren halfen bei der Wiederherstellung. Die heutigen Möbel und Teile der Kochmaschinen sind historisch korrekte Nachbauten, die Ausstattungsstücke Ankäufe. Das ausgestellte Küchenkupfer stammt vom sächsischen Hof. Seit 2003 erstrahlt die Königliche Hofküche wieder in neuem »alten« Glanz. 

Katholische Kapelle

Mit dem Bau des Neuen Palais wurde durch Oberlandbaumeister Christian Friedrich Schuricht ein ostseitiger Abschluss der Pillnitzer Schlossanlage geschaffen, in dessen nördlichem Flügel zwischen 1823 und 1829 eine neue einschiffige Katholische Hofkapelle eingerichtet wurde.

Trotz schlichtem Äußeren demonstriert die Hofkapelle mit ihrer reichen Ausstattung und den Wandgemälden Carl Christian Vogel von Vogelsteins die Religiosität und den repräsentativen Anspruch der königlichen Familie. Der Marienzyklus al fresco, den der Maler zusammen mit Studenten der Dresdner Akademie schuf, ziert seit 1829 die Katholische Kapelle. Am 16. Juni 1830 weihte Bischof Mauermann die Kapelle der heiligen Dreifaltigkeit. Sie wird auch heute noch von der Katholischen Kirche genutzt.